
Was sind meine gebrauchten Felgen und Reifen wert?
Viele wollen ihre KFZ “Reifen” verkaufen, meinen aber eigentlich Felgen oder Kompletträder. Hier erfährst du, wie du den Wert realistisch einschätzt - und was du tun kannst, um ein sehr gutes Angebot zu bekommen und den besten Verkaufspreis zu erzielen.
1. Felgen, Reifen oder Kompletträder – was hast du eigentlich?
Viele, die ihre „Reifen verkaufen“ möchten, meinen damit in Wirklichkeit etwas anderes. Und das ist völlig normal – die Begriffe werden im Alltag oft durcheinandergebracht.
✅ Kurzer Überblick
Was der Begriff bedeutet...
Was sie meinen...
Was viele sagen...
Nur der Gummiteil ohne das Metall in der Mitte (Felge)
Nur der Metallteil ohne das Gummi außen rum
Einen Satz Kompletträder, der nicht mehr benötigt wird
"Ich will meine Felgen verkaufen"
"Ich will meine Reifen verkaufen"
Zum Verkauf stehen Felgen, entweder mit oder ohne Reifen
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In beiden Fällen sind häufig Kompletträder gemeint. Das heißt, Felgen mit montierten Reifen. Man braucht sie nur aufschrauben und kann direkt losfahren. Kompletträder sind beim Verkauf fast immer die beste Option.
📌 Warum das wichtig ist
Die Krux sind Aufwand und Kosten der Montage, also das Aufziehen der Reifen. Das können nämlich nur Fachwerkstätten machen. Und das lohnt sich bei gebrauchter Ware häufig nicht mehr!
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Nur Reifen (ohne Felge) sind meist schwer zu verkaufen – vor allem gebraucht. Nur fast neue Markenreifen mit sehr guter Profiltiefe haben überhaupt Chancen.
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Felgen alleine haben häufig noch Marktwert – vor allem bei Marken wie BMW, Audi, Mercedes oder Tesla. Aber auch hier gilt: Bei kleineren Größen und älteren Designs lohnt sich die Montage eines Reifens oft nicht mehr.
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Kompletträder (also Reifen und Felge) sind fast immer am einfachsten zu verkaufen – besonders bei originalen Alufelgen in gutem Zustand. Kompletträder mit Winterreifen werden sogar mit Kratzern als Kompletträder gerne gekauft, um Geld zu sparen.
2. Diese Faktoren bestimmen den Wert deiner Felgen
Nicht jede Felge ist noch richtig etwas wert – selbst wenn sie auf den ersten Blick „gut aussieht“. Der Preis hängt von mehreren Faktoren ab, die zusammenspielen. Wir erklären dir, worauf es ankommt.
🏷️ Original vs. Zubehörfelgen
Ob deine Felgen vom Fahrzeughersteller stammen oder aus dem Zubehörhandel, macht beim Verkauf einen deutlichen Unterschied.
Das ist der Unterschied
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Auch OEM- oder Herstellerfelgen genannt
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Kommen direkt vom Autohersteller, z.B. BMW, Audi oder Skoda
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Werden meist schon mit dem Auto ausgeliefert
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Nur wenige Designs, die manchmal Kultstatus erlangen
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Manchmal auch als Nachrüst- oder Tuningfelgen bezeichnet
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Stammen von Herstellern wie Borbet, AEZ oder Alutec
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Sind beim Neukauf oft viel günstiger
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Häufig Nachahmungen bekannter Designs
😃 Original-Felgen
🤨 Zubehörfelgen
So erkennst du Zubehörfelgen
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Bei Originalfelgen ist der Name des Herstellers oder ein kleines Logo auf der Rückseite der Felge eingeprägt (siehe Bild). Ein Beispiel, wie das aussieht, findest du rechts. Fehlt diese Prägung, hast du wahrscheinlich Zubehörfelgen.
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Ein weiterer Hinweis auf Zubehörfelgen ist ein Felgengutachten in deinem Handschuhfach (sog. "ABE"). Halte Ausschau nach (kopierten) Zetteln mit Logo von TÜV, DEKRA oder GTÜ.

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Das von außen sichtbare, farbige Logo an der Radnabe sagt nichts über die Herkunft deiner Felgen aus. Nabenkappen mit Herstellerlogo (z.B. Audi-Logo) werden auch bei Zubehörfelgen einfach eingesteckt.
Darum bevorzugen Käufer Originalfelgen
Originalfelgen erzielen gebraucht fast immer höhere Preise:
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Handfester Vorteil ist die Tatsache, dass man sie auf dem passenden Auto ohne Eintragung oder TÜV-Gutachten verwenden darf.
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Viele Käufer möchten den Originalzustand des Fahrzeugs bewahren oder wiederherstellen. Viele empfinden ein Auto mit Zubehörfelgen als "verbastelt" oder ziehen sogar Rückschlüsse auf die Fahrweise (z.B. beim Gebrauchtwagenkauf).
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Es gibt unzählige Zubehör-Designs, die nur eine geringe Bekanntheit erlangen. Es gibt kaum Käufer, die ein bestimmtes Zubehör-Design suchen.
Und doch müssen wir eine Lanze für Zubehörfelgen brechen. Sie bieten attraktive Designs zu fairen Preisen. Dass die Qualität stimmt, erkennt man schon daran, dass viele Originalfelgen bei Zubehör-Herstellern wie Ronal oder Borbet produziert werden. Den Gebrauchtmarkt interessiert das leider wenig.
📏 Zollgröße der Felge (z.B. 19")
Kein Geheimnis: Käufer bevorzugen große Felgendurchmesser. Man sieht weniger "Gummi", wodurch mehr von der Felge sichtbar ist – das lässt das Auto moderner und sportlicher wirken.
Groß ist nicht gleich groß!
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Die meisten Käufer wünschen sich eine Verbesserung. Bei einem Kleinwagen macht der Umstieg von 17" auf 18" schon echt etwas her. In der Mittelklasse werden die meisten Wägen schon in der Basisversion mit 18" ausgeliefert. Noch stärker ist dieser Effekt bei SUVs. Scheinbar "große" Felgendurchmesser wie 19" sind auf großen SUVs wie dem BMW X5 kein Upgrade!
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Dagegen lassen sich kleinere Felgen mit Winterreifen meist gut verkaufen. Die Motivation des Käufers ist hier kein Style-Upgrade, sondern eine kostengünstige Ausstattung. Ein zweiter Satz Räder mit Winterreifen wird oft angeschafft, um ihn zuhause selbst montieren zu können.
So findest du die Größe heraus

Die Größe der Felge lässt sich auch im montierten Zustand ganz einfach am Reifen ablesen:
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Halte Ausschau nach den Reifenmaßen (z.B. 225x40 R 19). Die Zahl hinter dem R ist der Felgendurchmesser in Zoll.
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In seltenen Fällen unterscheidet sich die Größe an Vorder- und Hinterachse. Das liegt gerade bei einigen besonders sportlichen Modellen im Trend.
🔧 Zustand der Felge
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Typische Schäden und ihre Auswirkung auf den Wert
Wertminderung
Art des Schadens
Beispielbild
👎👎👎👎 Game Over. Ein Fall für den Recyclinghof.
Risse und strukturelle Schäden (z.B. nach Unfall)
👎👎👎 Übel. Schreitet fort und wird zum Fall für den Lackierer.
Korrosion und Lackunterlaufungen (meist Winterräder)
👎👎👎 Deutlich. Manche Käufer aber bereit zu einer Reparatur.
Bordsteinkontakte und tiefe Kratzer
Steinschläge und einzelne Kratzer – z.B. von der Montage
👎 Kaum. Wer gebraucht kauft, stört sich daran nicht.
👎👎 Spürbar. Bei Winterrädern weniger bedeutend.
Gebrauchsspuren wie z.B. feine Kratzer aus der Waschanlage





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Sind nicht alle Felgen beschädigt, kannst du deine Räder erfolgreich einzeln verkaufen. Viele Käufer interessieren sich für einzelne Felgen, um beschädigte Exemplare auszutauschen.
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Verkaufst du deinen Radsatz komplett, vermeide Formulierungen wie "teilweise mit Bordsteinkontakt". Beschreibe genau, welche Räder beschädigt sind und welche nicht.
Lohnen sich Reparaturen vor dem Verkauf?
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Kleine optische Schäden können durch eine Smart Repair für ca. 150-200 € behoben werden. Experten findest du in Google Maps mit dem Suchwort "Lackdoktor". Autowerkstätten und Reifenhändler machen solche Reparaturen nicht selbst.
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Finger weg bei großen Schäden und Rissen! Strukturelle Reparaturen an Felgen sind verboten, weil das Ergebnis oft nicht sicher ist. Leider gibt es viele "Spezis", die sich trotzdem daran versuchen.
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Lohnt sich die Reparatur nicht, beschreibe den Schaden genau in der Verkaufsanzeige. Schnäppchenjäger suchen gezielt nach Felgen, die sie nach dem Kauf selbst reparieren lassen.
🎨 Felgenalter & Design
Felgen sind ein sichtbares Statement – und was gestern noch gefragt war, ist heute oft schwer zu verkaufen. Im schlimmsten Fall ist selbst eine große, aufwendig gearbeitete Felge in bestem Zustand nahezu unverkäuflich.
Diese Rolle spielt das Alter einer Felge
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Was vor einigen Jahren modern war, wirkt heute schnell überholt – Designs altern, und das sieht man. Besonders bei Felgen zählt der erste Eindruck, und zeitlose OEM-Designs haben hier oft die Nase vorn.
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Ältere Felgen stammen meist von Fahrzeugen, die selbst vom Markt verschwinden. Mit dem Alter eines Fahrzeugs nimmt die Nachfrage nach passenden Felgen ab, während gleichzeitig viele passende Felgensätze auf den Markt kommen – etwa aus zerlegten oder ausgemusterten Autos.
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Ab einem gewissen Punkt passt der Felgenpreis nicht mehr zum Fahrzeugwert: Teure Felgen lohnen sich oft nicht mehr für Autos, die ohnehin bald ersetzt werden.
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Diese Designs und Materialien sind gerade gefragt (Stand Juli 2025)
Beispielbild
Spezialdesigns (mehr als 15 Speichen, Tiefbett, „Showroom“)
👎 Kaum gefragt. Eher Nische oder Tuning-Szene.
👎 Kaum gefragt. Nur bei speziellen Modellen (z.B. Cupra).
Gold, Weiß, farbig lackiert
👍 Weniger gefragt. Früher edel, heute gewöhnlich.
Silber lackiert
👍👍 Gefragt. Für Winter wie Sommer.
Schwarz lackiert
👍👍👍 Sehr gefragt. Voll im Trend.
Bicolor (glanzgedreht)





Design-Typ
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Stahlfelgen waren lange Zeit der Standard für die Wintersaison. Heute fährt man ganzjährig Leichtmetall. Stahlfelgen mit abgefahrenen oder mehr als fünf Jahre alten Reifen sind ein Fall für die Rubrik "zu verschenken".

⌛Reifenalter und Profiltiefe
Viele denken beim Verkauf vor allem an die Felgen – doch auch die montierten Reifen beeinflussen den Gesamtwert deutlich. Alter und Profil entscheiden mit, ob ein Käufer zuschlägt oder lieber weitersucht.
Beim Alter der Reifen tickt die Uhr
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Moderne Reifen können bis zu 10 Jahre gefahren werden – aber der Markt sieht das anders! Reifen, die älter als 5 Jahre sind, lassen sich nur noch schwer verkaufen, selbst wenn das Profil noch in Ordnung ist.
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Unser Rat: Schieb den Verkauf nicht auf! Besonders Winterreifen lassen sich fast nur im Herbst gut verkaufen. Verpasst du das Zeitfenster, kann es sein, dass du ein ganzes Jahr warten musst – und dann sind die Reifen noch älter.
So findest du das Alter deiner Reifen heraus
Das Produktionsdatum deiner Reifen steht auf der Seitenwand – erkennbar an der sogenannten DOT-Nummer.
Suche nach einer Zeile, die mit „DOT“ beginnt. Ganz am Ende findest du vier Ziffern in einem Oval:
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Die ersten zwei Ziffern = Kalenderwoche
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Die letzten zwei Ziffern = Jahr der Herstellung
Beispiel: DOT 2420 → produziert in der 24. Kalenderwoche 2020

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Gibt es größere Unterschiede zwischen den DOT-Nummern der Reifen, wurden wahrscheinlich einzelne Reifen schon ersetzt. Das solltest du beim Verkauf offen angeben. Ein paar Wochen Differenz sind aber völlig normal.
Profiltiefe ermitteln – es geht auch ohne Messgerät
👉 Seitlich scrollen für mehr Infos
Du brauchst kein spezielles Werkzeug, um die Profiltiefe zu prüfen – ein einfacher Zollstock reicht aus:
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Miss an mehreren Stellen pro Reifen – das Profil nutzt sich nicht immer gleichmäßig ab.
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Besonders bei der Antriebsachse (z. B. vorne bei Frontantrieb) ist das Profil oft spürbar geringer. Beim Verkauf schaffst du Vertrauen, wenn du die Profiltiefe von Vorder- und Hinterachse getrennt angibst.
Die gesetzliche Mindestprofiltiefe liegt bei 1,6 mm – darunter darfst du nicht mehr fahren. Für den Markt gilt aber: Alles unter 4-5 mm wird als „abgefahren“ eingestuft. Der Wert der Reifen liegt dann praktisch bei null – und du bekommst beim Verkauf nur noch den Felgenwert.

3. Private Verkaufspreise in der Praxis (Beispiele, Stand 2025)
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Als Felgenhändler bekommen wir täglich Einblick in den Gebrauchtmarkt – und erfahren, zu welchen Preisen ihre Räder tatsächlich verkauft wurden (z.B. bei Ebay und Kleinanzeigen.de).
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Bei den folgenden Beispielen gehen wir von Sommerreifen auf gebrauchten, aber unbeschädigten Felgen aus.
Hersteller
Octavia RS
ca. 450 € – 600 €
Preis
Design
Größe
Fahrzeug
Bicolor, matt
19"
Reifenalter
Profiltiefe
Skoda
4 Jahre
4-5mm
VW
Mercedes
BMW
Mini
Borbet
Golf 8
C-Klasse (W205)
BMW Z4 (G29)
Mini Cooper S (F56)
VW Tiguan
17"
19"
19"/20"
18"
19"
Stahlfelge
AMG-Design, glanzgedreht
Bicolor, glanzgedreht (M-Modell)
Zubehör-Bicolor, glanzgedreht
Schwarz, einteilig
NEU
3 Jahre
5 Jahre
2 Jahre
3 Jahre
8mm
5-6mm
3-4mm
5mm
6–7 mm
ca. 350 € - 450€
ca. 550€ – 750€
ca. 1.700€ – 2.200€
ca. 500 € – 700 €
ca. 400 € – 600 €
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Vorsicht beim Vergleich mit Händlerpreisen. Diese folgen ganz anderen Spielregeln. Mehr dazu erfährst du weiter unten.
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4. Typische Fehler bei der Wertermittlung
Zum Schluss zeigen wir dir die häufigsten Fallstricke, die zu einem falschen Angebotspreis führen – und dein Inserat ganz schnell zu einer Karteileiche machen.
1. Mit Händlerpreisen vergleichen
Gewerbliche Händler bieten ihren Kunden Garantie, Rücknahme und oft sogar kostenlosen Versand. Außerdem beinhalten ihre Preise Mehrwertsteuer, was vor allem für gewerbliche Käufer ein wichtiger Faktor ist.
2. Fantasiepreise aus Kleinanzeigen übernehmen
Die Preisvorstellungen auf Plattformen wie Kleinanzeigen liegen oft 30–50 % über dem, was am Ende tatsächlich gezahlt wird. Typischer Fehler: erst zu hoch einsteigen, dann panisch runtergehen.
3. Den eigenen Kaufpreis als Maßstab nehmen
Wer Kompletträder beim Autohändler mitgekauft hat, zahlt oft deutlich mehr als auf dem freien Markt. Besonders bei BMW, Mercedes oder Audi liegen die Neupreise im Autohaus deutlich über dem Markt.
4. Den Wert neuer Reifen überschätzen
Ein häufiger Denkfehler: „Die Reifen sind doch fast neu – die habe ich letztes Jahr für 800 € gekauft!“ Das mag stimmen, aber ab dem Moment der ersten Nutzung sind sie gebraucht. Und das bedeutet immer: spürbarer Wertverlust!
5. Wichtige Details beim Vergleich ignorieren
Viele vergleichen ihre Räder mit ähnlichen Angeboten im Internet, ohne auf wichtige Details zu achten. Besonders Alter und Profiltiefe der Reifen werden oft komplett übersehen.
6. Die Nachfrage überschätzen
Auch sehr hochwertige Räder verkaufen sich nur, wenn jemand sie gerade sucht. Ein Ferrari-Radsatz kann extrem wertvoll sein – bringt dir aber wenig, wenn kein Ferrari-Besitzer zuschlägt.
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